If you want to passively enjoy some content, this article is not exactly for you. I want to make you work a little! Let’s call this article a little asynchronous workshop!
Algebraic notation in chess
In chess, we notate our and our opponent’s moves to be able to reconstruct the whole match. The international practice is to use a system to give every row and column on the chess board a number/letter, so that every square gets a code, similar how squares on maps work. For the chess notation, one notes down the first letter of the piece that moves and the name of the square where the piece moves to. We would add some other information to the notation, but this is the basis of the whole thing.
In another chess article (“Chess notation puzzle – Algebraic notation in several languages”) about the algebraic notation, I have already explained how the first letter of a piece changes depending on the language that is used. I also added some puzzles about finding out what piece moves where in a notated game and about trying to find out what language was used for this.
The chess language puzzle: It’s time to become active!
In this article, I want to go a step further. If you are a chess player, you know that different chess openings have different names. Many openings have names based on a region where that opening got famously played or based on a player who used that opening. The Italian Opening? Ruy Lopez … or the Spanish? Oh, and the French defense! There are many more. How good is your knowledge about openings named after a region/adjective for a nationality? Can you remember the moves for one of those?
The task is the following: Find a chess opening named after a region/adjective for a nationality and write the moves of that opening in the algebraic notation of a language spoken in that region (e.g. the language having the same name as the chess opening).
You got it? Great! Amazing! You get all the imaginary honor that I can give out! Feel free to share your result in an email to me or share it in a Social Media post! You can add a link to this puzzle as well!
In den Medien sind Pronomen in den letzten Jahren die meist besprochendste Wortart und politisch gesehen auch die kontroverseste. Aus linguistischer Sicht ist dies kaum zu verstehen und wenn man denn noch etwas mehr darüber nachdenkt, doch wieder komplett nachvollziehbar.
Worum geht’s bei Pronomen?
Wenn man in der Grundschule damit beginnt, über Pronomen zu sprechen, werden diese oft „Für-Wörter“ genannt. Es heißt, dass diese anstelle eines Nomens, also „für ein Nomen“ verwendet wird. Meistens geht es nicht direkt nur um ein Nomen, sondern eher um ein Satzglied wie „die Person“ in Satz (1). In Satz (2) siehst du, wie „die Person“ gegen ein Pronomen ausgetauscht wird.
(1) Die Person isst Kuchen.
(2) Sie isst Kuchen.
Es geht also im Prinzip um eine Art Platzhalter für etwas anderes. Um noch ein paar Informationen über das, was ausgetauscht wird, beizubehalten, gibt es verschiedene Pronomen. Wenn ich über „ich“ rede, weißt du, dass ich auf eine ganz bestimmte Person referiere, im Singular, auf die Person, die gerade spricht (mich selbst). Wenn ich über „ihr“ spreche, geht es um eine Gruppe im Plural und eine Gruppe, die ich im informellen Stil direkt anspreche.
Verschiedene Arten von Pronomen
Wenn man weiter über Pronomen lernt, kommt man irgendwann zu dem Punkt, herauszufinden, dass es eine breite Auswahl an Pronomen gibt wie Personalpronomen, Possessivpronomen, Relativpronomen, … . Mit diesen Unterkategorien wird jeweils ein ganz spezifischer Kontext oder eine grammatische Information ausgedrückt. Unter den Personalpronomen gibt es noch Pronomen für die verschiedenen Fälle wie Nominativ, Akkusativ, Dativ und Genitiv. In (3) siehst du beispielsweise das Wort „ich“ im Nominativ. In diesem Satz drückt der Nominativ aus, dass „ich“ das Subjekt ist und damit dies die aktive Person ist, die malt. In (4) wurde aus „ich“ „mich“, der Akkusativ wird verwendet. Hier ist „mich“ das Objekt, die Person, die die Aktivität eher passiv erfährt, also die Person, die gemalt wird.
(3) Ich male sie.
(4) Sie malt mich.
Politischer Diskurs
Liest man auf Social Media Debatten zu Pronomen, wird manchmal so getan als handele es sich um Teufelswerk bei Pronomen. „Ich werde niemals Pronomen verwenden!“ ist nur eine von vielen Aussagen, die über Pronomen geäußert werden. Bad News for you, allein dieser Satz verwendet ein Pronomen, nämlich „ich“.
In dieser Art von Diskurs geht es eigentlich um etwas anderes, nämlich einen ganz bestimmten Kontext von Pronomen. Wenn wir auf Deutsch in der dritten Person über andere Personen sprechen, haben wir nach herkömmlicher Standardgrammatik die Wahl zwischen „er“ für Männer, „sie“, für Frauen und „es“ vor allem für Gegenstände. Nun findet aber gerade ein Sprachwandel bei diesem Thema statt. Das passiert nicht nur fürs Deutsche, auch für etliche andere Sprachen, am bekanntesten vermutlich im Englischen. Es gibt auf der einen Seite Menschen, die die Pronomen abhängig davon, was für ein Geschlecht sie für ihr Gegenüber raten oder wissen, auswählen. Auf der anderen Seite gibt es Personen, die ihrem Gegenüber mitteilen, welche Pronomen man für sie verwenden soll.
Neopronomen und queere Praxis
An dieser Stelle spielen unter anderem die Themen Geschlecht und Nicht-Binarität und Trans Sein und Queerness eine Rolle. Teilweise passen Personen ihre Pronomen an ihrem echten Geschlecht an. Vielleicht sehe ich aus wie eine Frau, bin aber ein trans Mann und sagen deshalb, dass man „er/ihn/ihm“-Pronomen für mich zu verwenden hat. Vielleicht bin ich auch nicht-binär und weder „er“ noch „sie“ passt für mich. Hier verwenden einige Personen sogenannte Neopronomen. Hierbei handelt es sich um extra Pronomen, die man anstelle von „er“ oder „sie“ verwenden kann, um mich aus dem binären System herauszuziehen. Gleichzeitig müssen die Pronomen aber auch gar nicht mit dem Geschlecht einer Person zusammenhängen. Leute verwenden verschiedene Pronomen für sich aus sehr diversen Gründen. Vielleicht geht es um Solidarität mit trans Personen. Vielleicht geht es darum, dass man verschiedene Pronomen mal durchtestet, um zu sehen, welches sich am besten für einen selbst anfühlt. Vielleicht will man auch Personen, die gerade Neopronomen üben, dabei unterstützen und sagt: „Hey, du kannst gerne they/them für mich verwenden, wenn du diese Pronomen gerade üben möchtest.“ Vielleicht ist man auch auf dem maskulinen Spektrum vom Lesbisch sein und verwendet deshalb er/ihn/ihm-Pronomen.
Ihr seht, an Pronomen erkannt man das Geschlecht nicht direkt. Man erkennt nicht mal an den Pronomen einer Person, ob es sich um eine trans und/oder nicht-binäre Person handelt. Auch intersexuelle Personen erkennt man daran nicht direkt. Es geht sogar einen Schritt weiter, an den Pronomen erkennt man auch nicht, ob eine Person queer ist, gleichzeitig ist dieser Umgang mit Pronomen, also Leuten die eigenen Pronomen sagen oder Leuten die Möglichkeit geben, die eigenen Pronomen mitzuteilen, besonders häufig in queeren Räumen anzutreffen.
Was bedeutet das für den Diskurs auf Social Media
Einfach gesagt bedeutet dies, dass es bei Aussagen wie “Ich werde niemals Pronomen benutzen!” besonders oft um Queerfeindlichkeit, Transfeindlichkeit und Feindlichkeit gegen nicht-binäre Personen geht. Zum Teil geht es darum, dass Leute die Interpretations-Hoheit über das Geschlecht ihres Gegenübers nicht abgeben wollen und „sich nicht sagen lassen wollen, mit welchen Pronomen sie über eine Person zu sprechen haben“. Bei Neopronomen geht es dann auch darum, dass sich dagegen gewehrt wird, dass es mehr Pronomen für die dritte Person Singular als nur er/sie/es gibt und man diese auch benutzen könnte.
Wie kann man mit Schwierigkeiten umgehen, weil das alles noch so neu für eine Person ist?
Mein bester Versuch einen Vergleich anzustellen, ist das Höflichkeitssystem, das wir im Deutschen mit Duzen und Siezen haben. Hierbei geht es ja um die Person oder Gruppe, die wir direkt ansprechen. Welches der Pronomen (du/Sie, ihr/Sie) wir für unser Gegenüber verwenden, hängt vor allem davon ab, wer unser Gegenüber ist und was sich unser Gegenüber wünscht. Wenn mein Gegenüber gesiezt werden möchte, sieze ich die Person. Wenn die Person geduzt werden möchte, duze ich die Person. Es hängt auch von anderen Faktoren wie grober Altersunterschied, wie gut man sich kennt und ob man auf dem Land oder in der Stadt ist, ab, aber am Ende des Tages mache ich persönlich duzen und siezen vor allem davon abhängig, wie mein Gegenüber mit mir sprechen möchte.
Von der Position ist es kein weiter Sprung mehr, auch die Pronomen der dritten Person davon abhängig zu machen, was eine Person möchte, mit welchen Pronomen über sie gesprochen werden soll.
Wie kann ich denn Neopronomen lernen? Und wie übe ich bestimmte Pronomen für bestimmte Personen?
Wie bei den meisten Lernthemen würde ich empfehlen, dir einen Lernzettel als Übersicht zu machen. Welche Formen eines Pronomens brauchst du und welche Neopronomen möchtest du lernen? Wenn du üben möchtest, für eine Person er/ihn/ihm- oder sie/ihr-Pronomen zu verwenden, kennst du schon die richtigen Formen und musst nun nur noch üben, die richtigen Pronomen für eine bestimmte Person zu verwenden. Hierbei hilft es, oft über die entsprechende Person zu sprechen oder schreiben und dabei darauf aktiv zu achten, die richtigen Pronomen zu verwenden. Du kannst versuchen, dir eine Person als Lernhilfe zu suchen und ihr könnt zusammen üben, ohne dass die Person, um die es geht, großartig davon mitbekommt. Dies hat den Vorteil, dass die Person so nicht unbedingt mitbekommt, wenn du beim Üben noch Fehler machst, und du bist für den Ernstfall vorbereitet.
Sollte es um Neopronomen gehen, muss noch ein Schritt mehr vorgeschaltet werden, nämlich die genauen Formen an sich zu lernen, daher kommt der Hinweis mit dem Lernzettel. Es hilft, einmal eine Übersicht zu erstellen und dann kannst du die Formen an sich wiederholen und denn auch im Kontext anwenden. Du kannst dir auch Spiele überlegen, mit denen du diese Formen übst. Eine aus meiner Sicht schöne Idee ist es auch, Geschichten zu schreiben oder mündlich zu erzählen, in denen Leute vorkommen, für die man die entsprechenden Pronomen verwendet.
Disclaimer zum politischen Diskurs
Ich habe zum politischen Diskurs besonders eine bestimmte Art von Standpunkt wiedergegeben, weil es mir genau um diese eher extremeren Aussagen ging. Dass Leute ihre Pronomen nicht in ihrer E-Mail-Signatur angeben möchten, kann auch daran liegen, dass sie sich weder outen noch selbst misgendern wollen (also nicht unpassende Pronomen für sich verwenden wollen). Es gibt im politischen Diskurs immer sehr vielfältige Standpunkte. Mir ging es in diesem Artikel explizit um die Standpunkte, die ich wiedergegeben habe. Ich wollte zeigen, was hinter dem Hass beim Thema Pronomen stehen kann und wollte erklären, was es bei der besonders queeren Praxis rund um Pronomen auf sich hat und was man tun kann, wenn man weitere Pronomen üben möchte. Für den restlichen politischen Diskurs gibt es passendere Orte als diesen Artikel.
Selbst mal ein bisschen testen?
Und zum Ende möchte ich noch für alle, die es mal testen möchten, einen kleinen Tipp geben: Wenn du dir nicht sicher bist, was die für dich richtigen Pronomen sind, kannst du Personen, denen du vertraust, darum bitten, mal bestimmte Pronomen für dich zu testen. Gerade in queeren Räumen gibt es häufig die Praxis, dass eine Person sagt: „Könntet ihr ein paar Sätze über mich sagen und dabei „xier/xiem“ für mich verwenden?“ und dann sagen die anderen ein paar Sätze mit diesen Pronomen über die Person. So kann man in relativ sicherer Art und Weise austesten, was für einen selbst am besten funktioniert. Sollte dir das passende Umfeld fehlen, kannst du auch eine Geschichte über eine Figur schreiben, die du sein soll und dabei verschiedene Pronomen testen. Vielleicht findest du auch einen Namen, der dir besser passt?
Expert*innen streiten sich darüber, ob Lernen Spaß machen sollte oder nicht. Muss lernen jede Sekunde des Lernens Spaß machen? Muss es unbedingt Hass verursachen? Wie alles andere auch, dieses Thema ist nicht ganz so Schwarz und Weiß. Jetzt soll es aber um ein Spiel gehen, wodurch das Lernen vielleicht etwas netter gestaltet werden kann.
Nehmen wir an, dass du ein paar Grammatikbegriffe lernen musst. Vielleicht gehst du zur Schule, studierst Linguistik, lernst eine Sprache oder musst Leuten in deinem Umfeld beim Lernen helfen. Klassiker für Lerneinheiten zu Grammatik sind beispielsweise die Themen Wortarten, Tempora („Zeitformen“), Fälle und Satzglieder. Während meines Spanischstudiums hat mich der Subjuntivo in untergeordneten Nebensätzen sehr umtrieben. Und wann wird welches Tempus verwendet?
Eine gute Vorbereitung ist es, Lernzettel vorzubereiten. Es ist sinnvoll eine Übersicht von dem zu erstellen, was du lernen möchtest. Nun muss das Ganze aber auch noch in deinen Kopf und dort auch bleiben bzw. mit einigen Wiederholungen nach dem Vergessen wieder zurückgebracht werden. Hierfür möchte ich ein kleines Spiel vorschlagen. Sagt dir „Wer bin ich?“ was? Man benötigt mindestens zwei Personen hierfür. Beide suchen sich heimlich einen der Begriffe, die gelernt werden sollen, aus. Danach geht es los und eine der beiden Personen stellt eine Ja/Nein-Frage zu dem Begriff, den sich die andere Person für einen ausgesucht hat.
„Bin ich eine Wortart, die man [auf Deutsch] klein schreibt?“Ja.
“Bin ich eine Wortart, die Nomen begleitet?”Ja.
“Beschreibe ich Nomen?”Ja.
“Bin ich ein Adjektiv?” Ja.
Die Person, die den Begriff ausgesucht hat, antwortet wahrheitsgemäß. Sollte die Antwort „Ja“, sein, darf die Person, die die Frage gestellt haben, noch eine Frage stellen. Sollte die Antwort „nein“ sein, ist nun die andere Person dran und darf eine Frage stellen. Auch hier gilt, man darf weiterfragen bei einem „Ja“ und bei einem „Nein“ ist wieder die andere Person dran. Gewonnen hat die Person, die am schnellsten rausbekommen hat, welche Wortart sie ist.
Nun kann es sein, dass ihr die Wortarten und deren Eigenschaften noch gar nicht auswendig könnt. Vielleicht lernst du auch mit einer Freundin, die die Begriffe gar nicht auswendig lernen muss. Als Hilfe könnt ihr den zuvor erwähnten Lernzettel verwenden. Wenn die Person, die die Begriffe (noch) gar nicht kann, den Zettel neben sich liegen hat, kann sie nachsehen, welche Eigenschaften zu welcher Wortart gehören. So kann man sich mit den Wortarten schonmal bekannt machen. Solltest du schon etwas mehr gelernt haben und brauchst nicht mehr unbedingt die extra Unterstützung, würde ich empfehlen, nicht mehr auf den Lernzettel zu schauen. Am Ende des Tages soll der Lernzettel nur eine Hilfe beim Lernen sein bis du das Wissen auch so abrufen kannst, ohne diese Stütze zu verwenden. Es kann dennoch hilfreich sein, deinen Lernzettel aufzubewahren. Wenn du denn nach einer Zeit nochmal zurückkommen willst zu den Inhalten, kannst du dort nochmal wieder nachsehen.
Solltet ihr dieses Spiel mal ausprobieren, schreibt mir gern, wie es für euch lief. Ich bin sehr auf Feedback gespannt!
Wusstet ihr’s? Wie ist das möglich? Welche deutschen Worte klingen denn so ähnlich? Laut Real Academia Española stammt das Wort vom Deutschen „bring dir’s“.
Zum Hintergrund
Als Deutsche Landsknechte von Karl V. im Jahr 1527 die Plünderung Roms (Sacco di Roma) vor Ort feierten, wurde laut Etimologias.deChile.net der Ausdruck „ich bring’s dir“ gerufen. Etimologias.deChile.net schreibt, dass der Ausdruck dann über das Italienische ins Spanische überging.
Es ist aber nicht nur beim „brindis“ geblieben. Das Spanische hat daraus auch weitere Wörter erschaffen, so zum Beispiel das Verb „brindar“ (‚prosten‘).
Apropos Etymologie
Was denkt ihr, von welchem deutschen Wort, welches in diesem Artikel verwendet wird, die spanische Übersetzung “lansquenete” stammt? Um zur Lösung zu kommen, könnt ihr den Link zur dritten Quellenangabe aus der Liste unten anklicken. Welche spanischen Wörter kennt ihr noch, die aus dem Deutschen stammen? Wisst ihr, aus welcher Zeit der Begriff kommt?
Schreibt mir gerne eine E-Mail mit den Wörtern oder schreibt einen Social Media Post damit und verlinkt mich gern!
Real Academia Española: “brindis”, in Diccionario de la lengua española, 23. Ausgabe (Version 23.7 Online). https://dle.rae.es/brindis (15.4.24).
Real Academia Española: “lansquenete”, in Diccionario de la lengua española, 23. Ausgabe (Version 23.7 Online). https://dle.rae.es/lansquenete (15.4.24).
You never know which conversations are going to change your life. Some time ago, I had one of those life-changing conversations. I was participating in a French class. My level of French was good enough to say what needed to be said but not a single additional word. By chance, I was the only student in that French class. So, the French teacher and I used that time to have a freer conversation about languages, teaching, and learning. Everything happened in French, I was there to get better at French conversation after all! The French teacher told me about how he got that freelance teaching job and how it was working out for him. We were talking about an amazing company which was the working place of my dreams for years. I was fascinated by that story. Before, I had been afraid to apply for positions like that, but he explained it to me in a way that made me more confident. He encouraged me to try it out myself. After all, I already was a language teacher. I just needed that push, a bit of information about how things were working, and that my skills were enough. Do you know that cliché about the German obsession with certificates? Yeah, I convinced myself before that I wouldn’t have enough certificates to apply for that gig.
Without my interest in participating in that French class, I wouldn’t have met that amazing teacher. I wouldn’t have that encouraging conversation with him about that job. And stuff like that keeps happening to me.
Learning business French, why not?
A few years before that conversation, I participated in a business French class. You know, that kind of class that all English learners see promoted everywhere for English. This one was for French, however. I was an undergraduate student in a Portuguese/Spanish program and felt like I had some extra energy to participate in a business French class. The class itself was amazing. We talked about business vocabulary like the important words for paperwork, expressions for meetings, how to write a CV, and lots of other stuff. If you asked me at the time why I was participating in that class, I would have responded “Who knows, maybe I’ll do an internship in France next year”. I did not. But I also didn’t have to do that to make the class worth my while. That business French teacher showed us what was important for language learning in a work and business setting. The teacher made us think about invoices, shipping, meeting minutes, and all those things I wouldn’t have thought about as an undergraduate student working on mastering several languages on an advanced level. I’ve never participated in a business English, business Spanish, or business Portuguese class but thanks to that French class, I know what to look for and what’s important to learn on my own. I’ve never needed to write a motivation letter or a CV for a job in French but better believe me if I say that training sessions for CV writing like in that French class helped me when I had to write my CV in English or Portuguese (or German, for that matter).
Stories want to be told …
I was revisiting my e-mail inbox and reading old newsletters. There was one newsletter from last year that was talking about “accidental contacts” in a business context. “Accidental contacts” in the sense of contacts that were helpful for the business but not exactly planned like that. The newsletter came from Joana Galvão, the Founder of The Ambitious Creatives. Joana offers amazing content for creative businesspeople to get better at what they are doing. The newsletter content reminded me of the story of the French teacher who gave me the confidence to apply for that language teacher job. Joana’s newsletter always sounds very inviting for replies, so I took a leap of faith and replied, or how I would say it in a more German way: I jumped over my own shadow (“ich bin über meinen Schatten gesprungen”). I told the story about the French lesson that gave me confidence to apply for a job position. Now, that French lesson gave me some content to talk about, to reply to Joana’s newsletter with a story, and to re-tell the story to you, too.
… and lives want to be changed.
I am not saying that you need to take French classes to get a job as a language teacher, to be able to write CVs or meeting minutes, or to reply to a newsletter with a story. That would be missing the point. What I am trying to communicate is the following: You never know which conversations will change your life. And in case you are wondering, I got the teaching job that I applied for.
Angenommen ihr möchtet deutsche Fachsprache rund um das Thema Schach lernen. Wie könntet ihr dies angehen? In diesem Artikel möchte ich über Einführungsbücher als Ressource sprechen. Für diesen Artikel nehme ich das Buch „Die kleine Schachschule“ von Jonathan Carlstedt zur Hand.
“Die kleine Schachschule”
Zuerst zu dem Buch. „Die kleine Schachschule“ wird auf dem Cover für „Perfekt für Anfänger!“ beworben. Das Buch geht grundlegende Schachregeln und erste wichtige Aspekte des Schachspiels in Eröffnung, Mittelspiel und Endspiel durch. Zusätzlich gibt es ein paar Übungen und Lösungen im Buch. Nun stellen wir uns vor, ihr sprecht Dari oder Ukrainisch und habt die Schachbegriffe bisher vor allem in diesen Sprachen verwendet. Nun könnt ihr in dem Buch, in dem zu vielen beschriebenen Stellungen auch Grafiken zu sehen sind, die Phänomene, die ihr bereits kennt, raussuchen und dort nachsehen, wie dieses Phänomen auf Deutsch genannt wird.
Einführung
Lasst uns einmal etwas tiefer in den Aufbau des Buches gehen. Es beginnt mit den Grundlagen: Das Schachbrett und die Figuren. Die Figurennamen werden für die meisten Schachspieler*innen, die die Figurennamen in einer weiteren Sprache lernen wollen, die ersten Wörter zu lernen sein. Um Schachnotationen in einer anderen Sprache zu verstehen, empfiehlt es sich auch, die Abkürzungen der Figuren zu lernen. Generell handelt es sich bei den Abkürzungen um den Anfangsbuchstaben des Namens der Figur. Aber Achtung, dies ist nicht immer der Fall. Lasst uns einmal die Figurennamen und deren Abkürzungen auf Deutsch und Englisch ansehen:
Figurennamen auf Englisch
Figurennamen auf Deutsch
King – K
König – K
Queen – Q
Dame – D
Rook – R
Turm – T
Bishop – B
Läufer – L
Knight – N
Springer – S
Pawn
Bauer
Figurennamen auf Englisch und Deutsch
Seht ihr die englischsprachige Abkürzung für Springer? Das Wort „knight“ wird mit einem geschriebenen „k“ begonnen, aber gesprochen beginnt das Wort mit einem „n“. Der Vorteil bei dem „N“ als Abkürzung ist, ist, dass K bereits für den König („king“) verwendet wird.
Nun, eine kleine Liste mit den Figurennamen lässt sich einfach recherchieren. Der Vorteil bei einem Einführungsbuch wie der kleinen Schachschule ist, dass auch noch das Drumherum zu den Figuren beschrieben ist. D.h., wenn ihr soweit seid, dass ihr die Figurennamen sicher beherrscht, könnt ihr tiefer eintauchen und auch die Begriffe lernen, die verwendet werden, um über die Figuren und wie sie gezogen werden können, verwendet werden. Damit so ein Buch hilfreich für verschiedene Sprachniveaus ist, ist eine grundlegende Aufteilung der Inhalte wichtig. In der kleinen Schachschule werden beispielsweise die grundlegenden Begriffe als Überschriften verwendet. Die komplizierteren Begriffe, die für weitere Beschreibungen benötigt werden, finden sich im Fließtext an. Seht ihr, wie grundlegende Prinzipien guten Schreibens hier verwendet werden? Es werden einfache wichtige Begriffe für Überschriften genutzt. So kann man sich am Inhaltsverzeichnis orientieren und es ist einfach zu checken, wo man zu welchem Konzept detaillierteres Wissen im Buch findet.
Nach dem Kapitel zu den Figuren und dem Schachbrett folgt ein Kapitel mit dem Titel „Wie Schach funktioniert“. Die Unterkapitel tragen die Titel „Das Zugrecht“, „Schach-Matt“, „Patt“, Die Wertigkeit der Figuren“. Hier werden nun weitere Schachregeln und wichtige Begriffe besprochen.
Unterschiede in Ressourcen
Begriffe wie die Namen der Schachfiguren oder auch die Begriffe rund ums Schachsetzen und Schachmatt und Patt, lassen sich auch über Texte wie die Fide-Regeln und deren deutsche Übersetzung lernen. Für eine Übersicht der Schach-Notation in mehreren Sprachen hatte ich beispielsweise einmal die verschiedenen Übersetzungen der Fide-Regeln miteinander verglichen und die Begriffe in eine Tabelle geschrieben. Da die Fide eine weltweite Schachvereinigung ist und die Regeln in etlichen Regionen verstanden werden müssen, werden die Fide-Regeln, die auf englisch veröffentlicht werden, auch in viele andere Sprachen übersetzt. Da es sich bei den Fide-Regeln aber um ein Regelwerk handelt, für die präzise Sprache und weniger Verständlichkeit im Fokus steht, kann es vorkommen, dass Einführungsbücher, die extra für Beginner geschrieben werden, einfacher zu verstehen sind als die Fide-Regeln, die etliche Eventualitäten im Schachspiel mit inbegriffen haben müssen. Eine andere Ressource zum Lernen von Schachbegriffen sind auch Regelwerke, die bei Hobby-Schachbrettern in Spielesammlungen o.ä. mitgeliefert werden. Dort kann das Problem bestehen, dass die Regeln etwas zu einfach gehalten werden. Dies ist okay für einen Anfang, wenn ihr aber auf Vereinsniveau spielt, interessiert ihr euch aber vielleicht für mehr Begriffe. Zwei Sonderfälle, die von den allgemeinen möglichen Zügen etwas abweichen, sind beispielsweise en passent schlagen und die kleine und die große Rochade. Auch solche Phänomene sind in der kleinen Schachschule beschrieben. Ihr seht, das Durcharbeiten der wichtigen Begriffe in diesem Buch (als Beispiel) sorgt dafür, dass ihr das wichtige Vokabular rund ums Schachspiel findet.
Ein großer Teil der kleinen Schachschule kümmert sich um Eröffnungen, das Mittelspiel und das Endspiel. In diesem Buch geht der Autor einige Eröffnungen durch, so dass sich die Eröffnungsnamen lernen lassen. Die goldenen Regeln des Schachspiels sind dabei sowie einige Diagramme. Die übliche Schachnotation wird neben den Diagrammen für die Eröffnungen verwendet, was bedeutet, dass man sich an die deutsche Notation gewöhnen kann.
Stellen wir uns einmal vor, wir sitzen in einer Trainingssession. Wir sehen uns zusammen eine Partie an und analysieren, was gut gelaufen ist und was nicht. Die Trainerin fragt nach der Bewertung für die aktuelle Stellung. Taktische und strategische Konzepte haben im Schach eigene Namen. Dieses Vokabular ist wichtig, um über diese Konzepte sprechen zu können. Neben Büchern lässt sich natürlich auch mit Videos oder in Live-Trainingssessions lernen.
Fide-Regeln und Wikipedia als Ressourcen
Vielleicht bist du selbst auch Trainer*in und du kennst alle Konzepte, aber dir fehlt noch etwas das deutsche Vokabular, um Training auf Deutsch zu geben? Eine Sache ist es, die Konzepte zu kennen, eine andere Sache ist es, die Konzepte in der Zielsprache erklären zu können. Wenn Deutsch die Zielsprache ist, haben wir das Glück, dass es eine große Sammlung an Schachbüchern gibt, durch die die Fachbegriffe gelernt werden können. Zusätzlich gibt es deutsche Übersetzungen der Fide-Regeln und etliche Möglichkeiten weiteres Material zum Thema Schach auf Deutsch zu finden. Dies ist für andere Sprachen etwas anders. Eine aus meiner Sicht weiterhin großartige Ressource, um Fachbegriffe zum Thema Schach zu finden, ist Wikipedia. Wenn ihr auf einem Wikipedia-Artikel zu einer Sache in einer Sprache seid, könnt ihr am Rand die Sprache anklicken und eine neue auswählen. Um dies zu testen könnt ihr gerne mal auf die Wikipedia-Seite „Schach“ in der deutschen Wikipedia gehen. Am Rand könnt ihr andere Sprachen anklicken, so zum Beispiel „Plattdüütsch“, um dann auf die niederdeutsche Wikipedia-Seite mit dem Titel „Schachspeel“ zu kommen. Natürlich gibt es auch auf Wikipedia mehr Artikel in einer Sprache als in vielen anderen. Da Schach aber ein weit verbreitetes Spiel ist, lässt sich hier für viele Sprachen bereits einiges an Fachbegriffen auffinden. Bitte ignoriert jedoch nicht, was für eine Art von Ressource Wikipedia ist. Dies sollte nicht die einzige Quelle für einen wissenschaftlichen Aufsatz sein, aber wenn ihr Fachbegriffe sonst nirgendwo findet, könnt ihr a) bei Wikipedia die Quellen durchsehen und dort nachsehen, ob die Quellen hilfreich für euch sind und b) die Begriffe erstmal aufnehmen und dann mit vertrauenswürdigeren Quellen gegenchecken. Je nachdem wofür ihr die Fachsprache benötigt, sollte der Punkt “mit vertrauenswürdigeren Quellen gegenchecken” mehr oder weniger Relevanz für euch bekommen. Wenn es euch darum geht, Youtube-Videos besser zu verstehen, braucht ihr eure Begriffe vielleicht weniger verifizieren als, wenn es darum geht, Schach-Sprachkursmaterial zu konzipieren und zu unterrichten.
Wenn ihr mit Wikipedia arbeitet, könnt ihr auch Erfolg mit der Arbeit mit Kategorien haben. Als Beispiel habe ich einmal die Kategorie „Schach“ auf der niederdeutschen Wikipedia genommen. Niederdeutsch ist eine Regionalsprache, die in Norddeutschland gesprochen wird. Die Fide-Regeln gibt es nicht auf Niederdeutsch übersetzt. Nun gibt es aber Wikipedia-Artikel auf Niederdeutsch. Durch die Kategorienfunktion von Wikipedia lässt sich nun herausfinden, welche Artikel auf der niederdeutschen Wikipedia mit Schach getaggt wurden. Zu dem Zeitpunkt, als dieser Artikel geschrieben wird, gibt es drei Unterkategorien, „Schachanspeel“, „Schachkomponist“ und „Schachspeler“. Unter „Schachanspeel“ lässt sich eine Liste von Schacheröffnungen finden, die auf eigenen Wikipedia-Seiten auf Niederdeutsch erklärt werden. 19 weitere niederdeutsche Artikel sind unter „Schach“ getaggt.
Was macht „Die kleine Schachschule“ von Jonathan Carlstedt in diesem Kontext so besonders? Da das Buch Anfänger*innen adressiert, sind die Grundlagen des Schachspiels das Thema des Buches. So lässt sich auch das Vokabular für diesen Kontext darin wunderbar finden. Durch die organisierte Aufteilung des Buches und der Nutzung von Konzepttiteln als Überschriften, lässt sich dieses Buch gut zum Lernen nutzen. Prinzipiell lassen sich natürlich auch andere Schachbücher verwenden. Praktisch an diesem speziellen Buch ist auch, dass es klein und handlich ist. Es hat knapp über 200 Seiten, ist aber kaum länger als so manches Smartphone. Es passt also gut in eine Tasche für unterwegs.
Einführungsbücher als Material zum Lernen von Fachsprache in eurer Zielsprache!
Solltet ihr eigentlich kein Interesse an Schach haben, aber am Lernen von Fachvokabular, denn könnt ihr aus diesem Artikel vielleicht dies mitnehmen: Guckt euch Einführungsbücher zu eurem Thema an, denn dort werden die Grundlagen für Einsteiger*innen beschrieben. In diesem Kontext werden in der Regel die wichtigsten Begriffe erklärt. Auf diesem Weg solltet ihr einen guten Einstieg in das Fachvokabular in eurer Zielsprache bekommen.
**************
Sollte euch dieser Artikel gefallen, teilt ihn gerne mit euren Freund*innen! Die Angaben zu dem erwähnten Material folgen nun:
Material:
Carlstedt, Jonathan (2023): „Die kleine Schachschule: Regeln, Strategien und Spielzüge verständlich erklärt“, 3. Auflage, humboldt: Hannover.
In der BBC TV-Serie „Sherlock“ [2010-2017] begibt sich eine der Hauptfiguren, Sherlock Holmes, mehrfach in seinen Gedächtnispalast, um Informationen abzurufen, die er dort zuvor gespeichert hatte. In der Fiktion lassen sich Grenzen des Möglichen kreativ ausweiten, dies ändert aber nichts daran, dass der Gedächtnispalast auch beim Auswendiglernen großer Mengen von Informationen eine Hilfe sein kann.
Basis: Eselsbrücken
Fangen wir klein an. In der Schule werden beim Thema Auswendiglernen gerne Eselsbrücken vorgestellt und verwendet. Gucken wir uns ein Beispiel an, was ich in meinem Spanischkurs gerne gebe. Beim Lernen der Zahlen von 0 bis 10 haben einige Leute Probleme damit, sich die Reihenfolge von seis und siete zu merken. D.h. sie verwechseln immer wieder welches der beiden Worte die Übersetzung von sechs und welches die Übersetzung von sieben ist. Etwas Ähnliches passiert in meinen Portugiesischkursen mit den Worten seis und sete. Hier kommt nun die Eselsbrücke, die vielleicht mit diesem Problem helfen kann:
Das Wort seis beinhaltet ein extra -s-, während siete (Spanisch) bzw. sete (Portugiesisch), ein -t- beinhaltet. Im Alphabet kommt -s- vor -t-, genauso wie bei den Zahlen 6 vor 7 kommt > seis ist das Wort für 6 und siete(Spanisch) bzw. sete (Portugiesisch) ist das Wort für 7.
Nun muss man sich noch merken, dass diese Eselsbrücke über das Alphabet dabei unterstützen soll, sich die Reihenfolge von seis und siete/sete richtig zu merken. Ob eine Eselsbrücke funktioniert, hängt auch damit zusammen, ob die Brücke für einen persönlich einprägend genug ist. Mir selbst wurden etliche Eselsbrücken genannt, die ich mir noch schlechter merken konnte als die Information, die ich mir damit hätte merken sollen. Erinnert ihr euch an den Spruch „Nicht ohne Seife waschen“? Dieser Merkspruch soll eine Eselsbrücke dafür sein, sich die Reihenfolge der Himmelsrichtungen (Norden, Osten, Süden, Westen) zu merken. Über Jahre habe ich mir zuerst die Himmelsrichtungen ins Gedächtnis gerufen, um darauf basierend den Merkspruch zusammenbauen zu können, damit ich diesen dann aufsagen konnte.
Einzelne Eselsbrücken funktionieren besonders gut, um sich kleinere Mengen an Informationen zu merken. Nun gibt es aber auch den Fall, dass man sich mehr merken muss. Gehen wir nun zu Gedächtniswegen.
Gedächtniswege: Aneinanderreihen von Informationen und Eselsbrücken
In einem Kurs zur portugiesischen Literaturwissenschaft bekam ich die ehrenvolle Aufgabe, mir die portugiesischen Fachbegriffe für mehrsilbige Verse zu merken, sowas wie „dreisilbiger Vers“, „viersilbiger Vers“, etc. Hier ist beispielhaft eine Liste, wie dies aussehen kann (vgl. Zepp 2014):
Anzahl gezählter Silben
Portugiesischer Begriff / Versart
1
Verso monossílabo
2
Verso dissílabo
3
Verso trissílabo
4
Verso tetrassílabo
5
Verso pentassílabo / Redondilha menor
6
Verso hexassílabo
7
Verso heptassílabo / Redondilha maior
8
Verso octossílabo
9
Verso eneassílabo
10
Verso decassílabo
11
Verso hendecassílabo
12
Verso dodecassílabo / verso alexandrino
13
Verso alexandrino de 13 sílabas
14
Verso bieptassílabo
Die Präfixe (mono-, di-, tri-, etc.) stammen jeweils aus dem Altgriechischen. Nun war also die Aufgabe, vierzehn verschiedene Begriffe in einer bestimmten Reihenfolge abzuspeichern. Die richtige Reihenfolge würde dabei helfen, die Wörter später mit den richtigen Zahlen zu verbinden. Um mir diese Informationen merken zu können, habe ich mir für jedes Wort eine Merkhilfe überlegt, die mich an das Wort, was ich mir merken wollte, erinnerte und dieses mit dem verbunden hat, mit dem ich das Wort in Verbindung brauchte. Bei dem Wort hexassílabo könnte man sich zum Beispiel eine Hexe vorstellen, die mit Martín Demichelis, einem argentinischen Fußballspieler, der die Rückennummer 6 getragen hat, spricht. So könnte die Merkhilfe dabei helfen, hex(a)- mit der Zahl 6 zu verbinden. So kann man sich für jede der Informationen, die man sich merken möchte, eine Merkhilfe überlegen. Wichtig ist hier, sich Merkhilfen zu überlegen, die gut im Gedächtnis bleiben. Häufig hilft es, Aktionen und Personen/Figuren miteinander zu verbinden.
Im nächsten Schritt geht es nun darum, die Informationen aneinander zu reihen. Dies ist für verschiedene Kontexte sinnvoll. Gucken wir uns einmal den Fall an, dass die Reihenfolge der Informationen wichtig ist. Um nun weiterzumachen, überlegt man sich, wie viele Informationen in der Reihenfolge gespeichert werden sollen und überlegt sich einen Weg, den man sich gut vorstellen kann, der so viele Stationen hat, wie Informationen gespeichert werden sollen. Als ich die Fachbegriffe für die mehrsilbigen Verse für meinen Unikurs lernen sollte, habe ich mir hierfür beispielsweise meinen Weg von meiner Wohnung zur Uni vorgestellt und mir zwölf Stationen überlegt. Die erste Station war an meiner Haustür. Die zweite Station an der Kreuzung, wo ich abbiegen muss, die nächste Station war am Bahnhof, wo ich in die Bahn einsteigen muss, usw. An diesen Stationen habe ich nun meine Merkhilfen abgestellt. An der sechsten Station standen nun also beispielsweise eine Hexe und Martín Demichelis und diskutierten. Nun ist es wichtig, den Weg im Gedanken abzulaufen und sich bei jeder Station die Merkhilfe ins Gedächtnis zu rufen. Der Weg, den man hierfür abläuft, kann ein Weg sein, den es in der Realität wirklich gibt, es kann aber auch ein Weg sein, den man sich ausgedacht hat. Wichtig ist hier nur, dass man sich den Weg gut vorstellen kann und die Stationen markant genug sind, dass sie voneinander unterscheidbar sind.
Es gibt auch Fälle, in denen die Reihenfolge der Informationen irrelevant ist. Hier ist vielleicht nur relevant, dass alle Informationen vorhanden sind und diese als Themenbereich zusammenbleiben. So kann es sinnvoll sein, einen Gedächtnisweg auch dann zu verwenden, wenn es darum geht, die verschiedenen Merkhilfen beisammenzuhalten. Gucken wir uns dafür einmal die Begriffe für verschiedene Nebensätze an:
Diese Einteilungen von Nebensätzen kann dabei helfen, Satzkonnektoren – also Verbindungswörter oder -ausdrücke, die Haupt- mit Nebensätzen miteinander verbinden – auswendig zu lernen. Einerseits lässt sich mit der Gruppierung dieser Konnektoren die Funktion dieser einfacher lernen, andererseits lässt sich damit auch einfacher merken, mit welchen Konnektoren und Funktionen dieser der Subjuntivo verwendet wird. Der Subjuntivo ist eine Art spanischer Konjunktiv. Dieser wird in anderen Kontexten verwendet als der deutsche Konjunktiv, weshalb es für Sprecher*innen des Deutschen kompliziert sein kann, den Subjuntivo an den richtigen Stellen einzusetzen. Auf einem Gedächtnisweg kann man so eine Nebensatzart mit dessen Funktion und den dazugehörigen Konnektoren verbinden. Gleichzeitig können Beispielsätze dazu gespeichert werden, aus denen erkennbar ist, ob der Subjuntivo verwendet wird. Um die Konnektoren oder Beispielsätze verschiedener Satzarten nicht miteinander zu vertauschen, kann man beispielsweise für jede Satzart einen eigenen Gedächtnisweg anlegen.
Viele Gedächtniswege führen zum Gedächtnispalast
Das vorherige Beispiel mit den Nebensätzen zeigt, dass es Fälle gibt, wo mehrere Gedächtniswege notwendig werden. Wenn dies der Fall ist, kann es sinnvoll sein, diese Wege strukturierter anzugehen. Hierfür kann man sich beispielsweise ein Gebäude oder einen Park, eine Stadt oder ein Stadion vorstellen. Es geht darum, dass der Ort genügend Platz für die Anzahl an Gedächtniswegen hat, die man benötigt. Beim Auswendiglernen der Nebensatzarten und der spanischen Konnektoren habe ich mir als Gedächtnisweg pro Nebensatzart beispielsweise einen Seminarraum in meinem Unigebäude in zwei Stockwerken, in denen ich Spanischkurse hatte, vorgestellt. In dem Seminarraum habe ich mir dann wieder jeweils einen Weg mit mehreren Stationen vorgestellt, z.B. die Tür, die Tafel, das Fenster. Hier habe ich darauf geachtet, mir Räume vorzustellen, die unterschiedlich genug sind, dass ich die Inhalte der Räume nicht miteinander vertauschen konnte. Je nachdem, wie viele Informationen organisiert werden sollen, braucht man also mehr oder weniger Räume/Gänge/Stockwerke.
Ein anderes Stockwerk desselben Gebäudes habe ich damals beispielsweise dafür verwendet, verschiedene Epochen der portugiesischen Literatur und die dazugehörigen Jahreszahlen auswendig zu lernen. Um die Inhalte verschiedener Themen voneinander zu trennen, kann es helfen, Figuren bzw. Personen, die man mit dem Thema verbindet, in den Weg einzubauen. So könnte beispielsweise die Spanischlehrerin oder eine Freundin aus dem Spanischkurs an der Tür zu dem Stockwerk warten, in dem Inhalte zur spanischen Grammatik gespeichert sind.
Praktische Tipps zur Instandhaltung des Palasts
Nun haben wir uns angesehen, wie man sich seinen eigenen Gedächtnispalast aufbauen kann. Nun geht es darum, diesen langfristig nutzbar zu machen. Hierfür ist Wiederholung wichtig, d.h. die verschiedenen Wege in der Vorstellung abzugehen und die Informationen abzurufen. Wenn es einem schwierig fällt, Informationen abzurufen, ist dies ein Zeichen, den Weg öfter zu üben. Vielleicht muss man auch erst mit einem kleineren Abschnitt des Weges anfangen. Beim Erstellen der Eselsbrücken und der Gedächtniswege kann es sinnvoll sein, diese wie eine kleine Geschichte aufzuschreiben. Man könnte sich die Wege, die man abläuft, auch aufmalen, wenn man möchte. So kann man sich die Eselsbrücken und die Gedächtniswege auch zurück in die Erinnerung rufen, wenn man diese zwischenzeitlich doch mal vergessen hat. Wenn ihr euch einen Weg überlegt habt, den ihr in der Realität tatsächlich ablaufen könnt, ohne in Probleme zu kommen, könntet ihr dies tun und euch an der jeweiligen Station eure Eselsbrücke vor Augen führen. Ihr könnt euch aber auch an einen ruhigen Ort setzen und euch den Weg vorstellen und in eurer Vorstellung ablaufen. Mir persönlich hat es dabei geholfen, wie bei Meditation an einem ruhigen Ort zu sein, die Augen zu schließen und mir vorzustellen, an dem Ort zu sein, wo der Gedächtnisweg, den ich ablaufen wollte, losging.
Detailarbeit und Reparaturmaßnahmen im Gedächtnispalast
Beim Ablaufen der Wege kann es passieren, dass ihr merkt, dass bestimmte Merkhilfen nicht funktionieren. Vielleicht könnt ihr euch einzelne Informationen einfach nicht merken. Hier kann es sinnvoll sein, die Merkhilfe auszuwechseln. Vielleicht gibt es eine andere Eselsbrücke, die euch besser unterstützt. Es kann auch sein, dass ihr Informationen in kleinere Stücke aufteilen müsst. Vielleicht braucht ihr dafür auch mehr Stationen auf einem Gedächtnisweg.
Auswahl von Lernmethoden
Für welche Informationen, die ihr auswendig lernen wollt, ihr euch den Aufwand macht, dafür Platz in eurem Gedächtnispalast zu verwenden, müsst ihr selbst entscheiden. Lernen von Alltagsvokabeln im Spanischen und Portugiesischen (z.B. zum Schulalltag und Familienleben) hat für mich beispielsweise dadurch funktioniert, neben Sprachkursen Serien und Filme zu sehen, in denen die Wörter, die ich lernen wollte, regelmäßig vorkamen. Begriffe für bestimmte Tierarten im Englischen und Portugiesischen habe ich dadurch geübt, dass ich mit Freund*innen ständig über diese Tiere gesprochen habe. Ich sag es mal so: Es gab viele Gespräche über Möwen und Tauben. Den Gedächtnispalast habe ich denn für die Themenblöcke verwendet, deren Informationen ich schlecht über andere Wege üben konnte. An dieser Stelle könnt ihr abwägen, wie effektiv und aufwendig eine Lernmethode ist und welche zu der Art und Masse an Informationen, die ihr lernen wollt, passt.
Weitere Informationen finden
Für den Fall, dass du nun Interesse an diesen Lernmethoden gefunden hast, möchte ich dir noch ein paar Schlüsselwörter mitgeben. Die Methoden der Eselsbrücke und des Gedächtniswegs lassen sich unter den Begriffen Loci-Methode und Routenmethode recherchieren. Hierbei geht es im Prinzip darum, Informationen an einem Ort bzw. auf einer Route abzulegen. Diese Methoden, inklusive Gedächtnispalast (engl. Mind Palace), gehören zu den Mnemotechniken. Unter diesen Begriffen lässt sich zu diesem Thema weiterrecherchieren.
Hier ist ein Beispiel für einen Artikel, in dem die Methode bebildert mit mehr Beispielen auf Englisch durchgegangen wird:
Lesehinweis:
Art of Memory (2023): “Learn How to Use Sherlock’s Mind Palace Technique”, Art of Memory Blog. Aktualisierter Artikel. https://artofmemory.com/blog/mind-palace/ (zuletzt aufgerufen: 19.08.2023).
Falls euch die Themen interessieren, die ich nebenbei in diesem Artikel erwähnt habe, habe ich hier nochmal Lehrbücher zur portugiesischsprachigen Literaturwissenschaft und spanischen Grammatik angegeben, die mehr Infos zu den Themen geben, die hier als Informationen zum Auswendiglernen angegeben wurden. Zusätzlich gibt es noch Informationen über die erwähnte TV-Serie Sherlock.
Einsatz eines Gedächtnispalasts in den Medien – TV-Serie Sherlock:
Moffat, Steven & Gatiss, Mark (Produktion). (2010-2017) Sherlock [Fernsehserie]. BBC: Hartswood Films. Staffel 2 Folge 2, Staffel 3 Folge 1-3.
Zepp, Susanne (2014): Portugiesisch-Brasilianische Literaturwissenschaft – Eine Einführung. Wilhelm Fink Verlag: Paderborn. 48-169.
Nebensätze, Konnektoren und der Subjuntivo im Spanischen:
Millares, Selena & Centellas, Aurora (2011): Método de Español para extranjeros – nivel intermedio. Zweite aktualisierte Ausgabe. Madrid: Editorial Edinumen. 113-155.
Gómez Torrego, Leonardo. (2011): Análisis sintáctico – teoría y práctica. Dritte aktualisierte Ausgabe. Madrid: Ediciones SM. 196-251.
Nahrungsmittel spielen im Überleben jedes Menschen eine kritische Rolle. In vielen Gesellschaften spielt Nahrung auch eine besondere kulturelle Rolle. Es ist also keine Überraschung, dass es für viele Personen von besonderem Interesse ist, beim Sprachenlernen auch die für sie relevanten Wörter aus dem Bereich Essen zu lernen. In Sprachkursen und Sprachlernbüchern wird dieses Wortfeld häufig thematisiert. Aber welche Möglichkeiten gibt es noch, wichtige Ausdrücke zu lernen?
Supermärkte als interaktives Vokabelhelft
Wenn ihr in einer Region lebt, wo Supermärkte ihre Waren in der Sprache beschildern, die ihr lernen wollt, habt ihr dort einen großartigen Ort, um Vokabeln zu lernen. In Supermärkten kann man die Ware in der Regel auch ohne die Bezeichnung der Ware erkennen. Entweder liegt die Ware einfach so im Regal oder es ist ein Foto auf der Verpackung. Auf dem Preisschild neben der Ware oder auf der Verpackung steht generell eine Bezeichnung, so könnt ihr die Namen der Nahrungsmittel lernen. Am besten checkt ihr später die Wörter nochmal mit einem Wörterbuch oder einer Internetrecherche. So findet ihr vielleicht noch andere Bezeichnungen. Außerdem können Missverständnisse geklärt werden. Besonders bei Allergien, Unverträglichkeiten oder anderen Gründen, aus denen ihr bestimmte Zutaten oder ganze Nahrungsmittel nicht zu euch nehmen könnt, ist es wichtig, die relevanten Wörter herauszufinden, so dass ihr Verkäufer*innen danach fragen oder auf Inhaltslisten danach sehen könnt. Mit den Waren, die im Supermarkt ausliegen und den Preisschildern und den Namen auf den Verpackungen wird der Supermarkt so zu einem interaktiven Vokabelhelft für euch! Auch, wenn ihr in einer Region lebt, in der die Mehrheit der Supermärkte ihre Waren nicht in eurer Lernsprache beschriften, besteht dennoch die Chance, dass es einzelne Läden gibt, die dies doch tun, vielleicht auch mit mehrsprachigen Schildern.
Im Sprachunterricht bin ich dank des Internets auch schon mit meinen Kursteilnehmenden durch Online-Shops gegangen. Dort befinden sich Bilder von Waren neben den Bezeichnungen und, wenn trotzdem noch Fragen bestehen, lassen sich die Wörter fix kopieren und im digitalen Wörterbuch nachschlagen.
Mit Speisekarten neue Wörter kennenlernen
Ein anderes Hilfsmittel, um Begriffe aus dem Bereich Nahrung zu lernen, sind Speisekarten. Am Wochenende war ich beispielsweise in einem portugiesischen Restaurant in meiner Stadt, in dem die Speisekarte zweisprachig war. Es gab einmal die Bezeichnung des Gerichts mit den Angaben der Zutaten auf Portugiesisch und dann gab es die deutsche Übersetzung dazu in einer weiteren Zeile. Bei der Recherche nach einem guten Restaurant war ich zuvor online die Speisekarten anderer portugiesischer Restaurants durchgegangen. Auch dort gab es häufig eine Mischung aus portugiesischen Begriffen und deutschen Übersetzungen zu lesen. In Regionen mit vielen Tourist*innen gibt es häufig mehrsprachige Speisekarten oder Speisekarten, die mit vielen Bildern arbeiten. Auch damit lässt sich üben. Ähnlich wie beim Vorgehen mit dem Lernen mit Begriffen aus dem Supermarkt, könnt ihr die Begriffe aus der Speisekarte auch mit Wörterbüchern und einer Internetrecherche gegenchecken.
Rezepte lesen, danach kochen und Rezepte selber schreiben
Einen weiteren interessanten Bereich bilden Rezepte. Gerade, wenn dir Kochen Spaß macht, würde ich diesen Aspekt empfehlen. Ihr könnt euch in Kochbüchern, im Internet oder durch Freund*innen Rezepte auf eurer Lernsprache beschaffen und damit versuchen, die Namen der Zutaten, aber auch der weiteren Begriffe zu lernen. Rezepte beinhalten neben den Zutaten auch Wörter zu Zubereitungsarten und verschiedene Versionen von Aufforderungen, etwas zu tun. Auch Massenangaben und Zeitangaben sind darin häufig zu finden. Wenn ihr verschiedene Rezepte miteinander vergleicht, könnt ihr vielleicht schon aus dem Kontext die Bedeutungen mancher Begriffe erschließen. Die Wörter, die sich in vielen Rezepten wiederfinden, sind häufig gut zu wissen, um auch andere Rezepte später zu verstehen. Wenn ihr etwas kreativer werden möchtet, könnt ihr auch Fotos erstellen (oder aussuchen) und beschriften. Vielleicht könnt ihr auch eigene Texte schreiben und die Zubereitung eurer Lieblingsgerichte beschreiben.
Wie ihr seht, gibt es einige Wege, neue Wörter in eurer Lernsprache zum Thema Essen zu lernen. Guckt doch gern das nächste Mal in Supermärkten, Speisekarten und Rezepten, welche für euch hilfreichen Wörter ihr dort findet.
Eine Sprache erlernt sich nicht von heute auf morgen. Es braucht sehr viel Übung und Zeit, und um diese tatsächlich aufwenden zu können, kann Motivation extrem hilfreich sein. Wenn du also eine Sprache lernen möchtest, empfehle ich dir, über deine Motivation und deine Möglichkeiten nachzudenken. Für den Start habe ich einen kleinen Fragebogen zur Reflexion erstellt:
Was macht dir Spaß? Was bringt dir Entspannung?
Wie bereits in einem anderen Artikel erklärt, ist es sinnvoll, deine Interessen mit dem Sprachenlernen zu verbinden („Französisch und Englisch am Schachbrett: Hobbys nutzen beim Sprachenlernen“). So verbindest du die Zeit mit der Sprache mit etwas Positivem und die Übungen lassen sich vielleicht langfristiger händeln.
Warum und wofür möchtest du die Sprache lernen? Was genau ist für dich das Wichtigste bei der Sprache und wofür möchtest du die Sprache in der Zukunft benutzen?
Damit ein Ziel einfacher erreichbar wird, ist es sinnvoll, dieses Ziel plausibel zu gestalten. Wobei könnte dir die Sprache helfen? Welche Aktionen kannst du in der Zukunft mit der Sprache verbinden, die dein Leben bereichern würden?
Was sind deine langfristigen Ziele? Was sind deine kurzfristigen Ziele?
Wenn du die Ziele in kurzfristige und langfristige Ziele aufteilst, machst du dir es einfacher, motiviert zu bleiben. So gibt es immer einen Fahrplan und du kannst deinen Fortschritt mit der Zeit beobachten, wenn wieder kurzfristige (und später langfristige) Ziele erreicht werden.
Wie viel Zeit kannst du fürs Sprachenlernen aufbringen?
Zeit ist ein wichtiger Faktor beim Erlernen neuer Fähigkeiten. Wenn du nur einmal im Monat ein bisschen Zeit aufwenden kannst, solltest du dir wahrscheinlich andere Ziele stecken, als wenn du täglich acht Stunden Zeit hast. Wenn du an einem Sprachkurs teilnimmst, ist auch die Frage, wie viel Zeit du für Hausaufgaben hast und, ob du noch Extrazeit für individuelle Übungen hast. Was es mit den individuellen Aufgaben auf sich hat, kannst du in einem anderen Artikel erfahren: „Wöchentlicher Sprachkurs – und nun?“
Wie kannst du das Sprachenlernen mit den Dingen verbinden, die dir Spaß und/oder Entspannung bringen? Wie kannst du das mit deiner Zeit vereinbaren?
Nun geht es darum, die Punkte miteinander zu verbinden. Wie kannst du aus deiner Motivation fürs Sprachenlernen und aus deinen Interessen etwas kreieren, dass dir erlaubt, regelmäßig Übungen zum Sprachenlernen durchzuführen und deine Ziele zu erreichen?
Ihr wollt eine Sprache lernen und habt euch vielleicht schon für den nächsten Sprachkurs angemeldet. Es ist noch etwas Zeit bis zum Start oder ihr seid schon mittendrin, aber wollt gerne noch mehr machen. Der Sprachkurs findet einmal pro Woche statt, aber ihr habt schonmal davon gehört, dass man sich mit einer Sprache am besten täglich auseinandersetzt. Was könntet ihr jetzt tun?
Wie viele Sprachkurse funktionieren
In Sprachkursen werden neue Inhalte vorgestellt und verschiedene wichtige Aspekte einer Sprache geübt. Vielleicht macht ihr ein paar Hörverstehensübungen, ihr erstellt eine Übersicht zu einem bestimmten Grammatikphänomen oder ihr lest zusammen einen Brief an eine Vermieterin. Eines der Probleme, die Sprachkurse haben, sind die begrenzte Zeit und bei größeren Klassen auch noch der Umstand, dass Inhalte weniger individualisiert werden und nicht alle Teilnehmenden über die gesamte Zeit des Kurses im Fokus stehen können. Vielleicht möchtet ihr Spanisch für eure Arbeit in einer Menschenrechtsorganisation lernen, aber der Kurs dreht sich eher um Tourismus, Alltag und Familienleben.
Komplett ohne Sprachkurs könnte euch das Thema Sprachenlernen aber auch etwas überfordern. So würde euch vielleicht eine Person fehlen, die einen Überblick über Grammatikthemen gibt oder euch bei Fragen unterstützt und euch in die richtigen Richtungen schubst, was neuen Wortschatz oder kulturelle Themen angeht. Ein*e private*r Mentor*in, die euch komplett individuell berät, ist aber vielleicht zu teuer oder nicht erreichbar. Für diese Situation empfiehlt es sich, einen allgemeinen Sprachkurs zu belegen und dann neben dem Kurs euch euer individuelles Programm zurechtzulegen.
Beispiel für selbstständiges Lernen
Gucken wir uns einmal kurz die Selbstlernmethoden von Lydia Machová von „Language Mentoring“ an. Bei dem „Language Mentoring“-Konzept geht es darum, dass man sich über einen längeren Zeitraum, z.B. drei Monate, auf zwei/drei Aspekte aus dem Bereich Sprachenlernen, besonders konzentriert. Wenn wir Spanisch lernen wollen, könnten wir z.B. Hörverstehen, Wortschatz und Sprechen auswählen. Das bedeutet, dass unsere Hauptenergie in Übungen wie Podcasts hören, Selbstgespräche führen und Wörter aus den Podcasts und für Gespräche raussuchen und wiederholen gehen könnten. Vielleicht gucken wir auch unsere Lieblingsserien auf Spanisch, um so unser Hörverstehen zu trainieren und sprechen danach über das, was wir gesehen haben.
Der Vorteil dabei, dass man sich auf kleinere Aspekte des Sprachenlernens konzentriert, ist, dass wir schneller Erfolge bemerken und so im besten Fall langfristiger motiviert bleiben, weiterzuarbeiten. Nach drei Monaten (oder einem anderen festgelegten Zeitraum) kann man denn die Fokus-Aspekte wechseln und trainiert so langfristig alle Bereiche (z.B. Hören, Lesen, Sprechen & Aussprache, Schreiben, Wortschatz, Grammatik, Kultur).
Das Beste aus beiden Welten
Angenommen wir nehmen an einem wöchentlichen Sprachkurs teil. Dort werden meist relativ viele der genannten Aspekte durcheinander geübt. Dies liegt daran, dass alle Aspekte mal vorgestellt und geübt werden sollten, da in so kurzer Zeit wie 90min pro Woche in einem Kurs, der vielleicht zwölf bis fünfzehn Termine hat, eher schlecht mit Fokusthemen gearbeitet werden kann, vor allem, wenn die verschiedenen Teilnehmenden im Kurs vielleicht komplett unterschiedliche Aspekte üben wollten. Das Gute bei so einem Sprachkurs ist, dass ihr einige Übungen und Aspekte vom Sprachenlernen vorgestellt bekommt und Kontakte zu anderen Personen knüpfen könnt, die dieselbe Sprache lernen möchten und mit der Lehrkraft auch eine Person in eurem Umfeld habt, die euch bei Fragen weiterhelfen kann. Gleichzeitig könnt ihr euch in der Zeit außerhalb des Sprachkurses auf die Themen konzentrieren, die für euch persönlich interessant sind. So könnt ihr das Beste aus beiden Welten bekommen, einmal die Unterstützung und Struktur von einem Sprachkurs, gleichzeitig aber auch die Individualisierung der Inhalte durch selbstgesteuertes Lernen. Wenn dann mal kein Sprachkurs stattfindet, vielleicht ist gerade Sommerpause oder Feiertage unterbrechen den Kurs, dann könnt ihr euch von eurem eigenen individualisierten Programm etwas aussuchen, so dass ihr dann trotzdem weiterlernen könnt.
Angenommen wir nehmen an einem wöchentlichen Sprachkurs teil. Dort werden meist relativ viele der genannten Aspekte durcheinander geübt. Dies liegt daran, dass alle Aspekte mal vorgestellt und geübt werden sollten, da in so kurzer Zeit wie 90min pro Woche in einem Kurs, der vielleicht zwölf bis fünfzehn Termine hat, eher schlecht mit Fokusthemen gearbeitet werden kann, vor allem, wenn die verschiedenen Teilnehmenden im Kurs vielleicht komplett unterschiedliche Aspekte üben wollten. Das Gute bei so einem Sprachkurs ist, dass ihr einige Übungen und Aspekte vom Sprachenlernen vorgestellt bekommt und Kontakte zu anderen Personen knüpfen könnt, die dieselbe Sprache lernen möchten und mit der Lehrkraft auch eine Person in eurem Umfeld habt, die euch bei Fragen weiterhelfen kann. Gleichzeitig könnt ihr euch in der Zeit außerhalb des Sprachkurses auf die Themen konzentrieren, die für euch persönlich interessant sind. So könnt ihr das Beste aus beiden Welten bekommen, einmal die Unterstützung und Struktur von einem Sprachkurs, gleichzeitig aber auch die Individualisierung der Inhalte durch selbstgesteuertes Lernen. Wenn dann mal kein Sprachkurs stattfindet, vielleicht ist gerade Sommerpause oder Feiertage unterbrechen den Kurs, dann könnt ihr euch von eurem eigenen individualisierten Programm etwas aussuchen, so dass ihr dann trotzdem weiterlernen könnt.