Nachdem für ein paar Jahre im Prinzip alle Veranstaltungen nur noch online oder extrem lokal eingeschränkt stattgefunden haben, hatte ich die Möglichkeit 2022 im Rahmen der linguistischen Tagung Lavender Languages and Linguistics nach Italien zu fahren. Die Tagung, die ich im Jahr davor online kennengelernt hatte (damals fand sie an der Westküste der USA statt, was mein Schlafrhythmus nicht unbedingt witzig fand…), fand auf Sizilien in Catania statt. Der Veranstaltungsort war ein ehemaliges Kloster, was nun von der Universität dort mitgenutzt wird.
Im Zug auf die Insel
Als ich Freund*innen von meinem Vorhaben erzählte, nach Sizilien für diese Tagung zu fahren, sind alle davon ausgegangen, dass ich mit dem Flugzeug anreisen würde. Verschiedene Faktoren spielten in meine Entscheidung rein, diesen Weg nicht zu gehen. Letztendlich habe ich den Zug genommen und bin von Hamburg über Zürich, Mailand und Salerno nach Catania mit dem Zug gefahren. Durch einen Nachtzug von Mailand nach Salerno konnte ich auch ohne große Unterbrechung reisen. Was ich vorher nicht wusste: Vom italienischen Festland auf die Insel gibt es eine Fähre, auf die der Zug einfach rauftransportiert wird, so dass ich nicht einmal umsteigen musste, um auf die Insel zu kommen.
Hinweise für den Weg durch die Schweiz
Um von Deutschland nach Italien zu kommen, ist es notwendig über die Schweiz oder Österreich (oder beide) zu fahren. Wenn man über die Schweiz fährt, sollte man bedenken, dass dort das EU-Roaming nicht funktioniert, da die Schweiz nicht zur EU gehört. Im ICE, mit dem ich von Hamburg nach Zürich gefahren bin, ist mir auch aufgefallen, dass es nachdem wir über die Ländergrenze gefahren waren, nicht mehr möglich war, mit Bargeld in Euro zu bezahlen. Zum Glück funktionierte meine Bankkarte in der Schweiz überall, wo es notwendig war.
Mit dem Zug durch Italien
Beim Interrailticket ist es so, dass man sich damit die Preise für die Einzelfahrten spart, die man sich über das Ticket zusammenklickt, aber Sitzplatzreservierungen müssen bei Bedarf zusätzlich gebucht und bezahlt werden, Dies funktioniert (Stand 24.02.2023) nicht über die Seiten vom Interrailticket. In Ländern wie Portugal, Frankreich oder eben auch Italien haben Fernzüge in der Regel eine Reservierungspflicht. Das bedeutet, dass man sich die Tickets für die Züge im Prinzip spontan direkt vor Fahrtantritt zusammenklicken kann, aber die Sitzplatzreservierung muss man sich irgendwie anders erstmal beschaffen. Hierfür gibt es verschiedene Wege. Wenn man aber spontan reisen möchte, sollte man gucken, dass man genug Zeit zum Warten beim Fahrkartenschalter einplant. Zusätzlich kann es auch passieren, dass alle Sitzplätze bereits vergeben sind und man so einen bestimmten Zug nicht nehmen darf. Das hat aber denn eben auch den Vorteil, dass man nicht mit überfüllten Zügen ohne eigenen Sitzplatz konfrontiert ist, sorgt aber auch dafür, dass es Extrakosten zum Interrailticket gibt, die man sich in anderen Ländern wie Deutschland, der Schweiz und Österreich sparen könnte.