Expert*innen streiten sich darüber, ob Lernen Spaß machen sollte oder nicht. Muss lernen jede Sekunde des Lernens Spaß machen? Muss es unbedingt Hass verursachen? Wie alles andere auch, dieses Thema ist nicht ganz so Schwarz und Weiß. Jetzt soll es aber um ein Spiel gehen, wodurch das Lernen vielleicht etwas netter gestaltet werden kann.
Nehmen wir an, dass du ein paar Grammatikbegriffe lernen musst. Vielleicht gehst du zur Schule, studierst Linguistik, lernst eine Sprache oder musst Leuten in deinem Umfeld beim Lernen helfen. Klassiker für Lerneinheiten zu Grammatik sind beispielsweise die Themen Wortarten, Tempora („Zeitformen“), Fälle und Satzglieder. Während meines Spanischstudiums hat mich der Subjuntivo in untergeordneten Nebensätzen sehr umtrieben. Und wann wird welches Tempus verwendet?
Eine gute Vorbereitung ist es, Lernzettel vorzubereiten. Es ist sinnvoll eine Übersicht von dem zu erstellen, was du lernen möchtest. Nun muss das Ganze aber auch noch in deinen Kopf und dort auch bleiben bzw. mit einigen Wiederholungen nach dem Vergessen wieder zurückgebracht werden. Hierfür möchte ich ein kleines Spiel vorschlagen. Sagt dir „Wer bin ich?“ was? Man benötigt mindestens zwei Personen hierfür. Beide suchen sich heimlich einen der Begriffe, die gelernt werden sollen, aus. Danach geht es los und eine der beiden Personen stellt eine Ja/Nein-Frage zu dem Begriff, den sich die andere Person für einen ausgesucht hat.
„Bin ich eine Wortart, die man [auf Deutsch] klein schreibt?“ Ja.
„Bin ich eine Wortart, die Nomen begleitet?“ Ja.
„Beschreibe ich Nomen?“ Ja.
„Bin ich ein Adjektiv?“ Ja.
Die Person, die den Begriff ausgesucht hat, antwortet wahrheitsgemäß. Sollte die Antwort „Ja“, sein, darf die Person, die die Frage gestellt haben, noch eine Frage stellen. Sollte die Antwort „nein“ sein, ist nun die andere Person dran und darf eine Frage stellen. Auch hier gilt, man darf weiterfragen bei einem „Ja“ und bei einem „Nein“ ist wieder die andere Person dran. Gewonnen hat die Person, die am schnellsten rausbekommen hat, welche Wortart sie ist.
Nun kann es sein, dass ihr die Wortarten und deren Eigenschaften noch gar nicht auswendig könnt. Vielleicht lernst du auch mit einer Freundin, die die Begriffe gar nicht auswendig lernen muss. Als Hilfe könnt ihr den zuvor erwähnten Lernzettel verwenden. Wenn die Person, die die Begriffe (noch) gar nicht kann, den Zettel neben sich liegen hat, kann sie nachsehen, welche Eigenschaften zu welcher Wortart gehören. So kann man sich mit den Wortarten schonmal bekannt machen. Solltest du schon etwas mehr gelernt haben und brauchst nicht mehr unbedingt die extra Unterstützung, würde ich empfehlen, nicht mehr auf den Lernzettel zu schauen. Am Ende des Tages soll der Lernzettel nur eine Hilfe beim Lernen sein bis du das Wissen auch so abrufen kannst, ohne diese Stütze zu verwenden. Es kann dennoch hilfreich sein, deinen Lernzettel aufzubewahren. Wenn du denn nach einer Zeit nochmal zurückkommen willst zu den Inhalten, kannst du dort nochmal wieder nachsehen.
Solltet ihr dieses Spiel mal ausprobieren, schreibt mir gern, wie es für euch lief. Ich bin sehr auf Feedback gespannt!